#6 – Tesla in Mannheim

Es ist der 02.12.2016, heute ist die Probefahrt bei Tesla. Auf nach Mannheim ins Hafengebiet, wir kennen die Gegend gut, eine eigentlich ziemlich heruntergekommene Ecke, in der aber in den letzten Jahren die Gentrifizierung in vollem Gange ist. Meiner Meinung nach funktioniert das in Mannheim nur so mittelmäßig. Mir persönlich ist Mannheim zwar sympathisch, Besucher zeigen sich aber meistens ziemlich unbeeindruckt, zu Recht. Es ist einfach keine richtige Großstadt, sondern eher ein groß geratenes Dorf, dessen Bewohner über alle gesellschaftlichen Schichten hinweg einen weithin bekannten Dialekt pflegen.

Ich habe mir nochmal die Bestätigungsmail von Tesla durchgelesen, dort steht:

Sie dürfen bis zu 2 Gäste mitbringen, die während Ihrer Probefahrt auf den Rücksitzen Platz nehmen können

WAS?

Soll das heißen der Verkäufer will mitfahren? Geht’s noch? Macht man so etwa in den USA Probefahrten? Boa, ich hab eigentlich schon gar keinen Bock mehr. Ich glaub ich ruf da kurz an und sag ab.

Hmpf, jetzt sind wir eigentlich schon so gut wie da. Naja, wir sollen unbedingt auf dem in der Mail beschriebenen Parkplatz parken, der ist aus dem letzten Jahrhundert und passt zum abgerissenen Mannheimer Handelshafenambiente.

Das vergammelte Gebäude der Hafenmeisterei ist jetzt renoviert und mit verrosteten Stahlplatten verkleidet. Macht es nicht gerade besser, der Bau sieht jetzt schon wieder vergammelt aus, aber das soll wohl so sein, irgendjemand war wohl der Meinung das wäre hip.

Wir sollen mit dem Aufzug in den dritten Stock fahren, finden aber den Eingang nicht auf Anhieb, es ist auch nirgends eine Hausnummer, geschweige denn ein Tesla-Schild zu sehen. Immerhin steht auf dem zum Gebäude gehörenden Parkplatz ein Tesla Model S in Grau Metallic, wir scheinen hier also richtig zu sein. Aber wo ist der Eingang?

Wir laufen um das halbe Gebäude herum und rütteln am Haupteingang. Der ist zu und es ist immer noch kein Schild, Briefkasten oder irgendetwas zu sehen, das auf Tesla hindeutet. Wir verlieren immer mehr die Lust und umrunden den restlichen Bau, jetzt gehen wir auf der Wasserseite entlang. Hier können Schiffe anlegen, es ist aber weit und breit keines zu sehen, es gibt kein Geländer oder sonstige Sicherungseinrichtungen, der Rhein liegt ca. 10m Meter unter uns, ich nehme etwas mehr Abstand zur Hafenkante. Es ist halt ein Hafen und kein Neuwagenausstellungsraum.

Wir haben langsam genug und beschließen unverrichteter Dinge wieder zu fahren, wenn wir nicht gleich den Eingang entdecken. Da ist er dann, eher unscheinbar und fast an der (für uns) letzten Ecke mit Ausrichtung zum Rhein. Selbst Schuld, wären wir rechts rum um das Gebäude gegangen, hätte sich sofort der Eingang aufgetan, aber so haben wir einen Spaziergang im „idyllischen“ Mannheimer Hafen gemacht. Später lese ich nochmal die Mail von Tesla:

Die Probefahrt startet in dem großen, rostbraunen Gebäude am Fluss. Den Eingang finden Sie an der zum Fluss gerichteten Seite des Gebäudes etwas mittig (roter Pfeil). Bitte fahren Sie mit dem Aufzug in den dritten Stock.

Bis auf das Stockwerk konnte ich mir scheinbar nichts merken. Tja, wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil. Ich hatte wohl mit einer Art Autohaus gerechnet, wenn auch provisorisch und den Rest einfach ausgeblendet.

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