Der Probefahrt-Termin war mittags und der Tag war lang, als wir wieder zu Hause ankommen ist es schon spät. Ich gehe an den Computer und sehe mal nach der Flut an Mails die sich im Lauf des Tages angesammelt haben. Oh, da ist ja eine von Tesla, abgeschickt um 13:55 Uhr, nicht mal eine Stunde nach der Probefahrt. Das Angebot!
Etwas mehr als 90.000 EUR – das sitzt!
Nee, kann man vergessen, das zahl ich nicht! Für ein Auto!
Wobei, wenn man das ein bisschen schön rechnet, Allrad, Schiebedach und AP2 weglässt, die zu erwartenden Stromkosten mit den Spritkosten verrechnet, die Umweltprämie berücksichtigt, den Vertrag auf 4 statt 3 Jahren streckt – dann ist es doch gar nicht mehr so weit weg vom Mercedes-Angebot. Was genau ist eigentlich im Komfort-Paket enthalten? Und was bedeutet der im Angebot aufgelistete Punkt “verbesserte Autopilot-Funktionalität” für 5.500 EUR wirklich?
Vor allem, warum weiß ich das alles gar nicht?
Bei Mercedes weiß ich genau, was was bedeutet, wenn nicht informier ich mich kurz. Dann kann ich entscheiden ob ich das will und ob mir das den ausgerufenen Preis wert ist. Dem Mercedes-Verkäufer hatte ich ganz genau gesagt was ich will. Nur ganz wenige Punkte waren fraglich oder erklärungsbedürftig, obwohl die Aufpreisliste um ein vielfaches länger ist.
Ich stelle fest, dass ich viel zu wenig über Tesla und das Model S weiß: E-Auto, fährt fast von selbst. Aus den Medien hab ich noch aufgeschnappt: baut automatisch Unfälle. Selbst das wird einem also abgenommen.
Ich kann es kaum glauben, mir dämmert langsam dass ich den Tesla Model S ernsthaft in Erwägung ziehe und dass ich das Elektroauto bis heute nicht für voll genommen hatte. Mal gucken, das wird aber bestimmt nix, vielleicht dann mal in ein paar Jahren – so oder ähnlich hatte ich bisher gedacht, wenn ich mir selbst gegenüber mal ehrlich bin.
Krass!
Ich recherchiere und rechne noch ein bisschen hin und her, dann gehe ich grübelnd ins Bett.