OPEL Kadett D – BJ. ’79

Mein erstes Auto war ein klappriger D-Kadett von 1979, in einem ausgesprochen hässlichen matten grün und mit einem unlackiertem schwarzen Kotflügel. Mit der Karre war ich natürlich dafür prädestiniert bei jeder Gelegenheit von der Polizei angehalten zu werden um die üblichen Fragen zu beantworten – glücklicherweise eigentlich immer zur Zufriedenheit der Ordnungshüter.

Eine ordentliche Anlage konnte ich mir nicht leisten, zumal die mehr gekostet hätte als das ganze Auto. Also habe ich nur ein Pioneer-Kasetten-Radio eingebaut, zwei Boxen in den Kofferraum gelegt und die Kofferaumabdeckung daheim gelassen – besser als nix.

Der Motor lief einwandfrei, insgesamt war alles ganz gut in Schuss, der Wagen hatte gerade neuen TÜV bekommen. Leider hat aber der Anlasser bald angefangen Zicken zu machen. Deshalb habe ich dann immer möglichst so geparkt, dass ich nötigenfalls anrollen konnte. Wenn das nicht ging, blieb nur die Möglichkeit auf den Anlasser zu klopfen. Dafür lag ein Radschlüssel hinter dem Fahrersitz und im Motorraum war soviel Platz, dass man problemlos den Anlasser erreichen konnte.

Nach knapp einem Jahr und über 20.000km habe ich das Auto für 500 DM verkauft. Ich selbst hatte 750 DM bezahlt und für Wartung und Reparaturen in diesem Jahr lediglich 12,50 DM investiert. Irgendwann wurde der Motor einfach nicht mehr warm, der kleine Opelhändler um die Ecke hat nur kurz genickt und „Thermostat“ gemurmelt. Nach einem Blick unter die Haube hat er das passende Ersatzteil aus dem Lager geholt, mir erklärt wie und wo ich es einbauen sollte und 12,50 DM kassiert. Heute undenkbar – nicht nur dass es bestimmt kein erwähnenswertes Ersatzteil mehr für 12,50 EUR gibt, ganz sicher kann auch kaum ein Laie mehr sowas selbst austauschen, geschweige denn dass der Meister dem Kunden erklärt wie das geht.

Ein Foto habe ich von diesem „Traumauto“ leider (oder zum Glück?) keines mehr, deshalb habe ich mir eines bei Carsablanca.com ausgeborgt, dort hat diesem Fahrzeugmodell ein ehemaliger Besitzer auch ein paar Zeilen gewidmet. Abweichend von den Fotos bei Carsablanca hatte mein Kadett eine komplette Heckklappe und nicht diese komische kurze mit den hässlichen Scharnieren.

Ich habe viele schöne Erinnerungen an meinem Kadett und die Erlebnisse mit ihm, er hat mich quer durch Deutschland und in ein paar Nachbarländer gebracht. Er ist immer angesprungen, wenn auch manchmal etwas nachgeholfen werden musste.

Trotz dem dass ich sowohl Fahranfänger als auch jugendlicher Draufgänger war, durfte ich mir hin und wieder den 190er von meinem Vater ausleihen:
Mercedes-Benz 190D - Bj. '93.jpg
Mercedes-Benz 190D – Bj. ’93
(auch hier gibt es leider kein Originalfoto mehr, deshalb hab ich mir hier eines ausgeliehen)

Im Gegensatz zu meinem Opel fuhr sich der 190er wie ein massiver Stahlblock mit Rädern, also im positiven Sinne. Sehr gewöhnungsbedürftig war allerdings die Schaltung, die sich ebenfalls anfühlte wie ein Stahlblock, halt mit eingefrästen Schaltwegen die ganz präzise zu treffen sind.

Mit diesem Fahrzeug hat meine Begeisterung für Mercedes-Benz begonnen, es sollte allerdings noch einige Zeit dauern bis ich selbst meinen ersten Benz besitzen würde.

 

2 Gedanken zu “OPEL Kadett D – BJ. ’79

  1. Norbert sagt:

    Mein erster wahr ein SuzukiSj410 Bock hart , Geländegänig wie eine Wildsau, super Cabrio, Spitze 110 aber irgendwie geil

  2. Doggda sagt:

    ich hatte einen ascona B der unter dem Popo weggerostet ist . 1,6 L 60 ps… undenkbar heute… schöne Opelgeschichte…danach einen Bmw E30 , also den 190er Konkurenten…

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