#32 – Erstes Fazit

Nach gut 6 Wochen und fast 6000 Kilometern mit dem Model S von Tesla ziehe ich ein erstes Fazit. Der Wagen ist echt toll und macht extrem viel Spaß, soviel sogar dass er regelrecht dazu verleitet jede Gelegenheit zum Fahren zu nutzen. Das haben auch meine Kinder gemerkt und nutzen das schamlos aus.

Es ist einfach schön immer in der heimischen Garage mit vollem „Tank“ zu starten und Tankstellen links und rechts liegenlassen zu können. Am Supercharger, also der „Tankstelle“ für Teslas, war ich in der Zeit 4 mal. Mit meinem alten Verbrenner hätte ich trotz seiner hohen Reichweite von 750km immerhin 8 mal die Zapfsäule aufsuchen und dabei gute 500 EUR für Diesel lassen müssen. Der Strom für die 6000km hat rund 300 EUR gekostet, wobei das laden am SuC ca. 50 EUR eingespart hat.

PRO

  • sehr viel Fahrspaß, soviel wie mit den vorherigen Autos schon seit langem nicht mehr
  • der Elektroantrieb sorgt für ein neuartiges und sehr angenehmes Fahrgefühl
  • extreme Beschleunigung, obwohl nur der kleine 60kWh-Akku und nur ein Heckmotor verbaut ist
  • sehr leise, wenn man den Motor mal surren hört hab mich bestimmt zu einer Beschleunigungsorgie hinreisen lassen, es ist aber auch zu verführerisch 😉
  • der Verbrauch ist, gemessen an der Stromrechnung, moderat und für ein deratiges Geschoß und ein Trumm von über 2 Tonnen durchaus angemessen, das Model S ist aber definitv kein Öko-Weltverbesserer-Moralapostel-Schlitten – zumal man mich dafür auch sicher nicht hätte begeistern können
  • schickes Blechkleid, das Außendesign ist ansprechend und glücklicherweise nicht krampfhaft futuristisch
  • jede Menge technische Spielereien, wie Autopilot, automatisches Einparken, Riesenbildschirm mitten im Armaturenbrett, Spotify-Account, Internetzugang, Rückfahrkamera, Smartphone-App, undsoweiterundsofort
  • Standheizung, ist zwar eigentlich ein Nebeneffekt des Elektroantriebs aber nicht zu unterschätzen, wenn es knackig kalt ist in ein vorgewärmtes Auto einzusteigen ist schon schön
  • fast egal wo man auch mit dem Wagen auftaucht, er erregt immer wieder Aufmerksamkeit und wird ständig zum Gesprächsthema


CONTRA

  • die Verarbeitung läßt an einigen Stellen noch zu wünschen übrig, so manche Dichtung und Zierleiste könnte durchaus besser passen
  • im eigentlich sehr leisen Wagen sind ab ca. 80km/h recht laute Windgeräusche zu vernehmen, sie scheinen vorwiegend von den rahmenlosen Seitenfenstern zu kommen, es ist oft so laut dass ich ab und zu kontrolliere ob die Fenster auch wirklich richtig zu sind
  • die fehlende Gurthöhenverstellung, meiner Frau und mir passt die Gurthöhe glücklicherweise ganz gut, warum die aber weggelassen wurde ist wirklich nicht nachvollziehbar, das haben sie sich bei Tesla scheinbar auch gefragt und dem Model X dann eine spendiert
  • bei hohen Geschwindigkeiten könnte der Wagen satter auf der Straße liegen, die E-Klasse hat hier ganz klar die Nase vorn
  • der Preis ist ziemlich abgehoben, zumindest wenn man ihn mit dem einer E-Klasse vergleicht
  • teure Versicherung, die Gesellschaften haben sich scheinbar gegen Tesla verschworen und halten die Preise hoch, zumindest die E-Klasse wäre viel billiger zu versichern, gemessen am Kaufpreis des Wagens ist es aber eigentlich ok
  • bei der Trocknung in der Mr.Wash-Waschanlage flattert die Fronthaube dermaßen dass ich schon befürchtet habe dass sich da was verbiegen könnte, sowas habe ich noch bei keinem anderen Auto gesehen
  • es piept bei jeder Gelegenheit wegen allem möglichen, sodass man sich immer wieder fragen muss was man jetzt schon wieder falsch gemacht hat
  • fast egal wo man auch mit dem Wagen auftaucht, er erregt immer wieder Aufmerksamkeit und wird ständig zum Gesprächsthema

Die ganzen technischen Gimmicks sind natürlich spaßig, das meiste davon wäre aber eigentlich nicht unbedingt nötig. Wenn man sie aber erstmal hat, will man sie bald nicht mehr missen. Das könnte sogar dazu führen, dass man sie mit der Zeit als selbstverständlich empfindet und sich in einem anderen Auto wundert wieso dies und das „fehlt“.

An praktisch jedem anderen Auto würde mir schon jetzt der Spotify-Account fehlen oder gibt es sowas auch schon bei Benz, BMW oder Audi? Ohne irgendwas hin und her zu kopieren ist nahezu alles an Musik abspielbar was das Herz begehrt, entsprechender Internetempfang natürlich vorausgesetzt – den hatte ich in den vergangenen Wochen aber fast immer. Natürlich gibt es hier auch gewisse Grenzen, in einer Tiefgarage z.B. ist nix mit Spotify und das vorwärmen per App kann man auch vergessen. Wenn es sich aber mit der Zeit einbürgert dass Autos Internet brauchen, werden die Parkhäuser das früher oder später nachrüsten. Naja wahrscheinlich eher später.

4 Gedanken zu “#32 – Erstes Fazit

  1. frduee sagt:

    ja, auch von mir, ein Danke für diesen Beitrag.
    Ich werde diese Seite immer wieder von Zeit zu Zeit besuchen die Berichte sind wirklich gut geschrieben.
    Nochmal ein Danke

  2. IchDochNicht sagt:

    Das mit der Gurthöhenverstellung hat mich bisher davon abgehalten, ein Model S zu kaufen, Der Gurt reibt mir unangenehm am Hals; egal, wie ich den Sitz einstelle. Schade!

  3. Nico Faber sagt:

    Es gibt Autos, in die ist das Smartphone besser integriert, und dann hat man den Streamingdienst, den man haben möchte, auch Spotify. Bei konkret ist es Apple Music im Smart ED, den ich mit einem Pioneer so ausgerüstet habe, dass es aussieht wie „ab Werk“.

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