#24 – In der Waschstraße

Am 17.01.17 fahre ich zum ersten mal in der Waschanlage. Es ist zwar eine bürstenlose die angeblich den Lack schonen soll, aber leider hat sie dieses herkömmliche Schleppketten-System bei dem man mit den linken Reifen in eine Rinne fährt und dann von an Ketten gezogenen Rollen durch die Waschstraße gezogen wird. Ohne drüber nachzudenken stelle ich den Schalthebel auf „N“. So bin ich es von meiner alten E-Klasse gewohnt und so steht es auch auf den Schildern  vor der Waschanlage.

Ich habe mich weder vorher im Forum informiert noch habe ich mir etwas dabei gedacht als ich in die Anlage eingefahren bin, erst als ich drin stehe und durch die wirbelnden Lappen und sprühenden Düsen gezogen werde, frage ich mich wie ich eigentlich den Hebel wieder auf „D“ stellen soll. Das geht beim Model S nämlich nur wenn man auf die Bremse tritt, bremsen blockiert aber logischerweise die Räder, was wiederrum in einer Schleppkettenwaschstraße keine besonders gute Idee ist. Steht man etwas zu lange auf der Bremse rutscht die Rolle unter den Reifen durch und man landet dann mit dem Wagen eine Sektion weiter hinten.

Ganz besonders schlecht ist das, wenn die Anlage gerade gut ausgelastet ist und die zu waschenden Autos dicht an dicht reingeschickt werden. Vor Jahren hatte ich mal in so einer Waschanlage beinahe einen Auffahrunfall, weil mein Vordermann auf diese Weise gleich zwei Sektionen übersprungen hatte, ich habe dann meinerseits gebremst und konnte so gerade noch einen Rempler vermeiden. Für eine zweite Sektion hätte es bei mir aber nicht gereicht, da mein Hintermann mir dicht auf den Fersen war.

Naja, hier habe ich zumindest Platz hinter mir, die Gefahr dass ich mich mit meinem frisch gewaschenen Tesla auf meinen Hintermann draufbremse besteht schonmal nicht. Ich werde am Ende der Waschstraße also so kurz wie möglich die Bremse treten und schnellstmöglich wieder „D“ einlegen.

Noch während ich darüber nachdenke höre ich von rechts ein Geräusch: „klonk“!? Huch? Was war das? Kann eigentlich nur irgendein Teil der Waschanlage gewesen sein das ans Auto angestoßen ist, wahrscheinlich an den Außenspiegel. Der Tesla ist ja auch verdammt breit mit seinen 220cm, wenn ich mir das jetzt so ansehe ist der Abstand zu den Waschanlageneinrichtungen auf der rechten Seite auch um einiges kleiner als der auf der linken Seite. Links ist der Abstand ja durch die Rollenrinne festgelegt, rechts ist er somit variabel, je nachdem wie breit das zu waschende Auto ist. Ich klappe schnell mal die Außenspiegel ein bevor nochmal was anklopfen kann.

Am Ausgang trete ich kurz auf die Bremse und lege wieder „D“ ein, das Auto wurde von den Rollen nur etwas angehoben, ist aber nicht drübergehüpft. Ich fahre zügig raus und schaue mir das Auto von allen Seiten genaue an, insbesondere rechts und ganz besonders den rechten Außenspiegel und die Gegend drum herum. Es ist aber zum Glück keine Beschädigung zu sehen.

Schön sauber ist der Wagen geworden, aber ich werde diese Waschanlage nicht nochmal besuchen. Überhaupt werde ich künftig nur noch in Waschstraßen mit Förderband und ohne diese Schleppkettentechnik gehen. Der Vorteil des Förderbandes ist nicht nur, dass man soviel bremsen kann wie man will (man könnte auch „P“ einlegen wenn man möchte), sondern auch dass die Fahrzeuge genau mittig platziert werden und es dadurch nicht zu so stark unterschiedlichen seitlichen Abständen kommt. Gerade dem ziemlich breiten Model S kommt das sehr entgegen.

4 Gedanken zu “#24 – In der Waschstraße

  1. Kalocube sagt:

    Das kenne ich nur zu gut!

    Aufgrund der Breite klappe ich in engen (Schleppketten-)Waschstrassen die Außenspiegel mehrmals ein und danach wieder aus, damit sie schön sauber werden… 😉

    Förderband-Waschstrassen sind für das Modell S (und für das Modell X wohl erst Recht) die deutlich bessere Wahl!

  2. Berrx sagt:

    Also ich verstehe dein Problem nicht. Automatik PKWs gibt es schon lange. Ich kenne das so das man wartet bis die Schleppkette zu Ende ist, dann fährt die Rolle in den Boden und der Wagen steht frei. Jetzt kann man in Ruhe die Bremse drücken und auf D schalten.

    1. WKMblogger sagt:

      Bei der E-Klasse (W211) ist es so, dass man in „N“ schalten und den Motor abstellen kann. Zum wieder starten muss die Bremse nicht getreten werden, man startet, schaltet einfach in „D“ und rollt an. Wenn man wartet bis die Schleppkette fertig ist, dann bremst, startet und den Gang einlegt, kann es schon eng werden wenn gerade viel Betrieb und der Abstand zum Hintermann dadurch gering ist – der wird ja weiter gezogen während man stehst. Deshalb steht ja auch bei den meisten Waschanlagen an der Ausfahrt ein Schild: „Bei grün SOFORT anfahren!“
      Das Bremse treten läßt sich ja mit dem Tesla vermeiden, wenn man einfach „D“ drinläßt. Tatsächlich zum Problem werden kann in der Schleppketten-Waschstraße aber die Fahrzeugbreite von 220cm, vor allem deshalb wasche ich jetzt nur noch auf dem Förderband.

  3. Volker.Berlin sagt:

    Meine Stamm-Waschstraße arbeitet auch mit dieser Schlepp-Rollen-Technik. Ich schalte vor dem Einfahren die Option „Creep“ (automatisches Anrollen, wenn man die Bremse löst) ab. Dann lasse ich in der Waschstrasse einfach „D“ eingelegt. Solange man das Spaßpedal nicht berührt, ist der Wagen im Freilauf, kein Unterschied zu „N“. Am Ende der Waschstraße kann ich so ganz sanft und entspannt ausfahren.

    Achtung: Egal ob „N“ oder „D“, man sollte während der Waschstraßendurchfahrt nicht zu unruhig auf dem Sitz hin- und herrutschen, sonst kriegt das Model S Angst und schaltet selbständig auf „P“!

    Der Hinweis darauf, dass eine mittige Platzierung gerade bei breiten Fahrzeugen günstig ist und Rollen-Schlepp-Anlagen dies leider nicht bieten, ist natürlich richtig. Man muss sich halt mit dem arrangieren, was man (in der Nähe) hat.

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